Bei Robotaxis macht’s Jeder mit Jedem
Lyft, Uber, Toyota, GM & Amazon zwischen Konkurrenz und Kooperation
Werd einer von über 200 Abonnenten und erhalte diesen Newsletter zur US Tech Szene jeden Freitag Morgen gratis:
Happy Friday! 👋
Dass Konkurrenz und Kooperation im Kontext der großen Tech Firmen oft nah beeinander liegen, ist nichts Neues. So ist Samsung bekanntlich Apple’s Erzfeind im Smartphone Business, aber gleichzeitig größter Display-Zulieferer.
Im Bereich autonome Fahrzeuge und Robotaxis nimmt das Spiel ähnlich absurde Formen an. Wer mit wem und wie mitspielt, darum geht’s heute in diesem Newsletter.
Außerdem: Was es mit dem Impromptu Tech Festival South By Southeast in Miami auf sich hat.
Viel Spaß beim Lesen!
Robotaxi Frenzy
Im September 2016 orakelte der Lyft Gründer & CEO John Zimmer einmal, dass in 5 Jahren der Großteil der über die Taxi-App gebuchten Fahrten mit autonomen Fahrzeugen durchgeführt würde. Auch wenn man über mit Lyft u.a. in Phoenix und Las Vegas tatsächlich selbstfahrende Autos buchen kann, sind wir ziemlich weit davon entfernt, dass das auf die Mehrheit der Fahrten zutrifft.
Allerdings gibt es einiges an spannenden Bewegungen in dem Markt - neue Konkurrenten, aber vor allem Konzentration und ungeahnte Kollaboration.
Lyft hat gerade seine Einheit für die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen verkauft - für $500 Millionen an Woven Planet, ein Tochterunternehmen von Toyota.
Es ist sehr spannend zu sehen, wie verzahnt die Auto-Industrie über Konkurrenzgrenzen hinweg in diesem Bereich agiert. Denn Toyota hatte erst 2019 selbst $500 Millionen in die Autonomous Vehicle (AV) Einheit von Uber gesteckt.
Und Uber hat dann letzten Dezember die ganze Einheit an Aurora verkauft, und gleichzeitig in das Unternehmen investiert, sodass sie an Aurora knapp 26% der Anteile halten. In Aurora wiederhum hatte 2019 auch Amazon investiert, und die wiederum haben letztes Jahr das autonome Fahrzeug Startup Zoox übernommen.
Die anderen großen Spieler im Bereich Robotaxi heißen Waymo, eine Alphabet (Google) Firma und Cruise. Waymo kooperiert u.a. auch mit Lyft und Cruise gehört mittlerweile zu GM. Die wiederrum investierten 2016 $500 Millionen in Lyft.
Du kommst nicht mehr mit? Gut, ich auch nicht.
Die Quintessenz: Auch wenn es sich so anfühlt, als seien wir der Realität von selbstfahrenden Taxis noch immer sehr fern, spielen gerade so ziemlich alle großen Tech Firmen im Spiel mit, und das mit sehr großen Geldsummen.
Es ist also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich eine der Firmen mal im größeren Stil aus der Deckung traut. Und bei all dem hab ich noch in Wort Tesla erwähnt, die ja auch dabei sein wollen.
Dass Lyft und Uber ihre “Forschungseinheiten” abstoßen ist übrigens nicht verwunderlich: Als börsennotierte Firmen steigt bei beiden zunehmend der Druck, sich auf das Geldverdienen und weniger auf’s Geldausgeben zu fokussieren.
Die Einheiten also abzugeben, sich aber dann daran zu beteiligen oder tiefe Kooperationen einzugehen ist ein galanter Weg, genau das zu tun. Wir können ja Freunde bleiben.
Miami FOMO
Im Dezember hab ich schon mal darüber geschrieben, dass es in der Startup Szene einige fluchtartige Bewegungen raus aus dem Silicon Valley gibt.
Und während Austin dabei schon seit einigen Jahren ein beliebter Zielpunkt war, hat sich in den letzten Monaten Miami immer mehr als neues Tech Mekka positioniert.
Das liegt natürlich an den geringen oder nicht existenten Steuern, aber auch am charismatischen und tech-freundlichen Bürgermeister Francis Suarez.
Als Fürsprecher ganz vorne dabei sind vor allem Keith Rabois und seit neustem sein Kollege Delian Asparouhov, beide Investoren bei Founders Fund, auch bekannt als Slytherin der VC Szene.
Und Delian war es wohl, der mit seinen stetigen Tweets zum Miami Hype unbeabsichtigt (oder auch nicht) eine Art inoffizielle Spontan-Konferenz “Miami Tech Week” ausgelöst hat.
Tausende Gründer und Investoren sind den Rufen gefolgt und haben sich diese Woche in Miami versammelt. Dort fanden dann Meetups, Events, Dinners und Parties statt.
Einige gehen sogar schon so weit das Ganze als “South by Southeast” zu bezeichnen, in Anlehnung in das eigentlich in Austin stattfindende SXSW Festival.
Alle die sich gefragt haben, ob physische Events “nach Corona” je wirklich wiederkehren, dürften jetzt eine Antwort haben.
Danke für’s Lesen!
Wie hat dir der heutige Newsletter gefallen?
Sehr Gut | Gut | Okay | Schlecht | Sehr schlecht
Wenn du Gut oder Sehr Gut geklickt hast - wem könnte der Newsletter noch gefallen? Ich freue mich, wenn du diese Ausgabe auf LinkedIn, Twitter & co teilst!
Wenn du eine andere Auswahl getroffen hast - schreib mir gerne, was ich in Zukunft anders machen kann.
Beste Grüße und bis nächste Woche!
Robbie
Du bist zum ersten Mal auf diesem Newsletter gelandet?
Jeden Freitag schicke ich einen Deep Dive zur US Tech Szene an über 200 Abonnenten. In den letzten Wochen habe ich u.a. über das Debakel um Robinhood & Gamestop, NFTs und SpaceX geschrieben.
Werd auch Abonnent (natürlich gratis) und erfahre als Erster von den spannendsten Technologien, Startups und Stories aus der Tech Szene!